Rauchen als Risikofaktor für einen Tauchunfall

Weniger Risiko durch Tauchen ohne Rauchen

Rauchen als Risikofaktor für einen Tauchunfall Leider ist das Rauchen bei vielen Tauchern sehr verbreitet gewesen. Noch eine schnelle Zigarette vor dem Tauchbriefing oder die berühmte "Genusszigarette" nach einem aufregenden Tauchgang oder einfach das Rauchen aus Langeweile bei längeren Bootsfahrten. Tatsächlich lässt sich auch bei Tauchern ein Rückgang beim Zigarettenkonsum beobachten.

Das Rauchen allgemein schädlich ist, muss man nicht extra erwähnen. Für Taucher gilt Rauchen aber als besonderer Risikofaktor. Untersuchungen haben ergeben, dass Raucher häufiger einen Tauchunfall erleiden und dieser meist auch schwerere Symptome hat, als vergleichbar bei Nichtrauchern.

Ein Beispiel ist das sogenannte "Air Trapping": Beim Raucher ist das Bronchialsystem verändert (Verschleimung als körpereigener Schutz gegen den Fremdkörper "Rauch"), so dass in bestimmten Alveolarabschnitten der Lunge Luft gefangen wird und beim Auftauchen nicht entweichen kann.

Durch Ausdehnung dieser Luft kann es dann zu einer Lungenüberdehnungsverletzung bis hin zum Lungenriss kommen.

Außerdem bewirkt Nikotin eine Gefäßverengung und bei langjährigen Rauchern kommt es zu regelrechten Verstopfungen in Arterien oder Gewebe.

Für den Taucher erhöht dies die Gefahr einer Dekompressionskrankheit: Gewebe sättigt sich beim Tauchen mit Stickstoff, welcher mit der Durchblutung kontinuierlich abgebaut werden muss.

Wird eine Gewebe aber nicht mehr richtig durchblutet, kann der Stickstoff nicht mehr abtransportiert werden und die Bildung von Mikrobläschen erhöht die Gefahr eines Deko-Unfalls.

Schließlich bindet sich das beim Rauchen eingeatmete Kohlenmonoxid an das Hämoglobin (rote Blutkörperchen), welches eigentlich Sauerstoff im Blut transportieren sollte: Wenn alle "Sauerstoff-Taxis" (Hämoglobin) besetzt sind und der Sauerstoff nicht transportiert werden kann, ist die Sauerstoffversorgung des Gewebes reduziert und der Taucher unterliegt einer deutlich geringeren Leistungsfähigkeit.

Die oben beschriebene "Briefing-Zigarette" hat also zur Folge, dass man unter Wasser wesentlich mehr Luft verbraucht, weil das blockierende Kohlenmonoxid das Gefühl vermittelt, man bekäme nicht genug Sauerstoff....dadurch atmet man häufiger oder stärker.

Wie lässt sich der Risikofaktor Rauchen vermeiden? Nun, diese Antwort dürfte leicht sein - nur nicht eben die Umsetzung bei einigen Rauchern. Ein kleiner Erfolg könnte aber schon sein, auf das Rauchen unmittelbar vor und nach dem Tauchen zu verzichten.

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