Dekompressionsunfall und Dekompressionskrankheit

Der Dekompressionsunfall beim Tauchen

DCI - Die Dekomprssionskrankheit
Die Dekompressionskrankheit (englisch: DCI für decompression illness) bzw. der Dekompressionsunfall soll hier einfach erklärt werden: Je tiefer man taucht, desto höher ist der Umgebungsdruck, der auf den Körper einwirkt.

Daher muss der Druck im Körper der Umgebung angepasst werden, damit man nicht erdrückt wird. Dies geschieht, indem die über die Pressluftflasche eingeatmete Luft automatisch dem Umgebungsdruck der Wassertiefe angeglichen wird.

Sättigung: In einer bestimmten Tauchtiefe atmet man also auch das normale Gemisch aus ca. 80% Sauerstoff und ca. 20% Stickstoff ein, aber mit entsprechend höherem Druck (bei anderen Gemischen mit Nitrox oder Trimix sind die Anteile verändert). Kurz gesagt: Das Blut und das Körpergewebe wird entsprechend dem Druck ebenso stark mit Stickstoff gesättigt.

Entsättigung: Beim Auftauchen verringert sich der Umgebungsdruck und der Körper muss sich wieder anpassen. Dabei muss der Stickstoff aus dem gesättigten Gewebe wieder abtransportiert werden. Bei gut durchblutetem Gewebe (Organe) geht das schneller, bei anderen (Knochen) dauert es länger.

Ursachen des Dekompresionsunfalls

Sättigung und Entsättigung des Gewebes beim Tauchen
Die Dekompressionskrankheit tritt dann auf, wenn der besagte Abtransport (Entsättigung) nicht im erforderlichen Maße und im gelösten Zustand möglich ist. Beim Stickstoffabbau entsteht also ein "Stau", der Stickstoff wird nicht vollständig gelöst und es können sich Blasen bilden.

Schlimmstenfalls unterbrechen die Blasen durch eine Gasembolie in den Gefäßen die Blutversorgung - so entsteht der Dekompressionsunfall. Je nach Stärke der auftretenden Symptome wird die Dekompressionskrankheit (DCI) in drei Typen unterteilt:

  1. DCI I: Blasenbildung erfolgt in der Haut (Symptom: Juckreiz und blaurote Verfärbung) , in der Muskulatur (Druckemfindlichkeit) und in den Gelenken bzw. Knochen (Bewegungseinschränkung und Schmerzen)
  2. DCI II: Blasenbildung erfolgt im Gehirn (Bewussteinsstörungen), im Rückenmark (Lähmungen) oder im Innenohr (Gleichgewichtsstörungen bis Übelkeit) auf.
  3. DCI III: Bei der Dekompressionskrankheit Typ 3 fasst man Langzeitschäden (v.a. bei Berufstauchern) zusammen. Hierzu gehören krankhafte Veränderungen der Knochen, Schäden am Gehör und der Netzhaut sowie Nervenschäden.

Notfallmanagement Dekompressionsunfall: Sofort 100% Sauerstoff verabreichen, den Taucher aufmerksam bobachten (Bewusstsein/ Vitalfunktionen) und einen Arzt aufsuchen!Eine unbehandelte DCI I kann sonst rasch zu einer DCI II oder sogar eine DCI III werden.

Dekompressionsunfall vermeiden

So gravierend die Folgen eines Dekopmpressionsunfalls sein können, so leicht ist er auch zu vermeiden. Die wesentlichen Faktoren zur Vermeidung:
  1. langsame Aufstiegsgeschwindigkeit beim Auftauchen zur besseren Entsättigung (Safety Stop)
  2. stickstoffreiche Tauchgänge vermeiden (nicht lang und tief tauchen; viele Wiederholungstauchgänge vermeiden)
  3. Dekompressionsregeln der Tauchtabelle anwenden
  4. körperliche Tauchtauglichkeit gewährleisten
  5. situative Risikofaktoren berücksichtigen
  6. Dehydrierung vorbeugen (viel trinken!)

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